Love in the Air – A Cartoon Mural by Lawrence Grimm

Forchstrasse 33, 8032 Zurich, Switzerland | Google Maps

German text below

In the heart of Zurich, at Forchstr. 33, Lawrence Grimm created the cartoon mural "Love in the Air". On 200 square meters it features 37 motives of love & yearning & hopes & slopes & love again. It’s a two-part artwork with the "maze of love" on the facade and the "tunnel of love" in and around the passage of the same house, with 15 giant single panel cartoons ranging from a tiny worm to the universe itself… Find lots of images below and some (german) texts about this project at the end of this page.
 

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Photo Galleries

Photos by Lawrence Grimm, unless otherwise noted.

Part 1: Overall Views – click to enlarge

The artwork is inspired by the "Tunnel of Love" amusement park rides of the last century.
 

Part 2: Single Panel Cartoons of the «Tunnel of Love?» Section

 

Part 3: Project Documentation

 
 

Announcement: During the exhibition «Nothing but Eyes» by Lawrence Grimm at sam scherrer contemporary from November 27 – December 11, some project sketches of «Love in the Air» will be presented.

Projektbeschrieb

(Text in German, English coming soon)

Eckdaten Kunstwerk

Lawrence Grimm, AUS/DE/CH, von Zürich (*1978),
Kunst am Bau "Love in the Air", 2021,
Mineralfarbe auf Putz, 220 Quadratmeter,
Fassade talwärts sowie Passage (Innen, Aussen, Eingang bergwärts),
Forchstrasse 33, 8032 Zürich, Schweiz,
Eigentümer: Gabriela & Anton Widler

Impressum

Künstler Lawrence Grimm
Ausführung Fontana & Fontana AG Jona
Flächenbemalung  Schaub Maler AG
Baumanagement Plus FM Baumanagement AG
Consulting Steinfels Art Consulting AG
Cartoon-Lektorat Mike Rutman
Auftraggebende Gabriela & Anton Widler

«Love in the Air»: Ein Cartoon Mural von Lawrence Grimm

«Love in the Air» ist ein neues Cartoon Mural des Zürcher Künstlers Lawrence Grimm, welches sich an der Forchstrasse 33 in Zürich befindet. Auf 200 Quadratmetern tummeln sich 37 Motive über Liebe, Sehnsucht, Hoffnung, Einsamkeit und wieder Liebe. Es handelt sich um ein zweiteiliges Werk mit dem «Maze of Love», dem Irrgarten der Liebe, an der Fassade und dem «Tunnel of Love» (Tunnel der Liebe) im Passagenbereich desselben Hauses – dort mit 15 riesigen Single-Panel Cartoons vom winzigen Wurm bis zum unendlichen Universum…

«Maze of Love» an der Fassade

«Maze of Love» ist ein Irr-Parcours aus Treppen, Leitern und Kreaturen. Am unteren Ende steht ein halbes Herz, welches sehnsüchtig nach oben blickt. Um an seine zweite Hälfte zu gelangen, die hoch oben von einer Leiter baumelt, muss es den teils tödlichen Parcours überwinden.

Der Cartoon handelt von der grossen Suche nach der anderen Hälfte. Ob es sich hierbei um ein anderes Individuum oder die eigene zweite Hälfte handelt, bleibt offen. In beiderlei Fällen geht es um dieses latente Gefühl der Unvollkommenheit, das viele Menschen befällt: «Etwas fehlt mir im Leben, selbst wenn dem gar nicht so ist.» Sämtliche Wege bewegen sich ständig und stehen doch still, verflüchtigen sich durch ihre eigenen Entstehungsmechanismen. Immerzu, alle Tage treibt irgendetwas uns Menschen an, während Einzelmomente kleine Mosaiksteinchen in einem Universum bilden.

Die Illustrationen spielen auf die Umgebung an, in welcher sie platziert sind. Augenscheinlich sind in einem Teil der Gesamtzeichnung Treppen abgebildet, welche das tatsächliche Treppenhaus im Innern des Hauses spiegeln. In der weiteren Umgebung finden sich viele Strukturen aus vergangenen Jahrzehnten, die teils Verwitterungserscheinungen zeigen und sich mit neueren architektonischen Elementen vermischen. Die Umgebung wirkt labyrinthisch und verschachtelt. Diese Art der «Verwinkelung» diente als Inspiration für die Fassadengestaltung. Das Thema «Gabelung, Verzweigung» – welchen Weg soll ich wählen? – spielt auch auf den lateinischen Wortstamm der Forchstrasse «Furca« an, was unter anderem Gabelung oder Knechtschaft bedeutet – das halbe Herz ist ein Knecht seines Schicksals.

«Tunnel of Love» (Passage)

«Tunnels of Love» sind aus der Mode gekommene nostalgische Vergnügungspark-Bahnen, die erstmals zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Erscheinung traten. Sie sind eine Unterart der «Old Mill» Bahnen, wobei ein Boot langsam einem künstlichen Kanal entlang fährt, und die Passagiere eine «Wunderwelt» oder im Falle des Liebestunnels eine romantische Welt betrachten. Die Bahnen wurden entwickelt, um ein Aneinander-Kuscheln von Paaren zu ermöglichen, was in der Öffentlichkeit zur Jahrhundertwende geächtet war. Eine Variation des Tunnels der Liebe war auch mit leicht unheimlichen Elementen versehen, sodass durch die Schreckmomente wiederum ein Aneinander-Kuscheln passierte. Mit der sozialen Akzeptanz von Zuwendung in der Öffentlichkeit verschwanden die «Tunnels of Love» mit der Zeit, blieben jedoch ein beliebtes Motiv in Trickfilmen und vielen anderen Medien.

Durch den geschwungenen Titel «Tunnel of Love?» am oberen Eingang der Passage wird die/der Passierende in die Thematik eingeführt. Die 15 Flächen Innen und Aussen sind mit überdimensionierten Single-Panel Cartoons (Einzelbild-Motive) bemalt, die allesamt Aspekte des Themas Liebe aufweisen. So geht es um unerfüllte Liebe, die perfekte Zweisamkeit, die Sehnsucht nach Liebe, Selbstliebe und nicht zuletzt um die Schönheit der Liebe als Halt in einer fragilen Welt. 

Der bereits bestehende Sockel entlang der Hauswand und der Säulen steht etwas hervor und wird zum mit Wellen versehenen «Fluss» des Tunnels of Love, darum die dunkle Farbe. Er «fliesst» dem Hang der Forchstrasse entlang nach unten. Einzelne herzförmige Fische springen auf Augenhöhe aus dem Wasser, und am Ende des Flusses ist ein typisches «Tunnel of Love» Gefährt, ein Schwanenboot, in dem ein sehnsüchtiger Schwan sitzt und den Hals des Gefährts umarmt. Dies ist auch eine Anspielung auf eine wahre Geschichte, als ein Schwan auf dem Münstersee in Deutschland sich vor einigen Jahren in ein Schwanen-Pedalo verliebte und nicht mehr von dessen Seite wich.

Projektablauf

Zunächst wurden mögliche Ideen eruiert für die Gestaltung der Fassade und Passage. Dabei wurde auf die speziellen architektonischen Verhältnisse geachtet (z.B. die metallische Trennlinie in der Mitte der Fassade). In der Entwicklungsphase, während des ersten Lockdowns 2020 der Corona-Pandemie, spielte der Künstler daheim in seiner Freizeit Computerspiele, wodurch (unbewusst?) eine gängige Spielweise «Gehen-Springen-Sterben-Von-Neuem-Ausprobieren» sich in den Fassaden-Skizzen spiegelte und zu einem Treppenlabyrinth wurde. Vielleicht spielte auch das Gefühl der ausbrechenden Pandemie, dass der Boden unter den Füssen weggezogen wird, eine Rolle. Aus einer Vielzahl verschiedener Treppen- und Leiterskizzen wurden schliesslich die finalen Motive gewählt und kombiniert.

Für die Passage («Tunnel of Love») wurden ca. 30 Einzelcartoons zum Thema Liebe gezeichnet. Daraus wurden 15 ausgewählt, welche digital in verschiedenen Kombinationen an den 15 Flächen der Passage Innen und Aussen angebracht wurden, um eine finale Position zu ermitteln.

Die Fassade und Passage wurden durch Geomatik bis ins kleinste Detail ausgemessen, danach wurde ein Koordinatensystem auf den Plänen eingezeichnet. Die von Hand mit Tusche gestalteten Cartoons wurden direkt in die Planzeichnungen integriert, digital bearbeitet und feingezeichnet. Die Daten waren extrem hoch aufgelöst, damit sie in Originalgrösse auf Transparentpapier-Folie ausgedruckt werden konnten (nachdem sich diese Methode als effektiver herausstellte, als die Cartoons mit einem Beamer zu projizieren). Die Motive wurden auf insgesamt 170 Metern Folie ausgedruckt (Folienbreite: 90 cm). Im Anschluss wurde den Cartoonlinien entlang «gerädelt», sodass feine Löchlein entstanden.

Währenddessen wurden die Hintergrundfarben der Fassade und der Passage bestimmt, der teils grobe Mauerputz wurde entfernt, und die Flächen wurden mit Mineralfarbe bemalt. Die Transparentfolien wurden anhand des Koordinatensystems an den Wänden angebracht und mit Kohlestaub betupft, der an der Stelle der Löchlein auf die Mauer aufgetragen wurde. So entstand ein haargenauer Abdruck der Motive. Entlang der Kohle-Punkt-Linien wurden die Cartoons von Hand aufgemalt, mit Pinseln unterschiedlicher Dicke. Gewisse Platzierungen und Einfärbungen wurden vor Ort bestimmt.

Der Projektablauf erstreckte sich über eineinhalb Jahre hinweg (Beginn April 2020, mit einer Winterpause 2020/21).

Ein Grosses Dankeschön an alle Projektbeteiligte!